&journal WANDEL

Die aktuelle Ausgabe des &journals trägt den Titel WANDEL mit Beiträgen von Lois Hechenblaikner, Anne Femmes, Allmann Sattler Wappner und Susanne Burger.

Grafik: Büro Josef Grillmeier

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

fast jede aktuelle Zeitungsnachricht könnte man unter den Titel WANDEL stellen. Sei es der Klimawandel, der gesellschaftliche Wandel oder der Wandel durch Technologien. Die Themen werden dringlicher und es bleibt kaum noch Muße, um über Erfreuliches zu schreiben. Dennoch sind Mut und Zuversicht für jeden Wandel unerlässlich, um mitzugestalten, statt überrollt zu werden.

Der Fotograf Lois Hechenblaikner setzt sich seit Jahren bildlich mit den negativen Folgen des Tourismus für die Tiroler Alpen auseinander. Sein Beitrag der Gletscherpa- thologie „Alpine Leichentücher“ verdeutlicht sowohl
den Klima- als auch den Gesellschaftswandel am Beispiel der Gletscher in den Ötztaler Alpen, deren Abschmelzen mit Hilfe von weißen, das Sonnenlicht reflektierenden Folien verzögert werden soll. Auch der Text der Landschaftsarchitektin Susanne Burger thematisiert den Einfluss des Menschen auf die Landschaft.

Wie radikal muss Wandel gestaltet werden? Von Wem? Und für Wen? Die 16-jährige Umweltaktivistin Greta Thunberg wurde letzte Woche auf den Weltwirtschaftsgipfel nach Da- vos eingeladen und reiste mit dem Zug aus Schweden an, während die internationale Wirtschaftselite per Privatjet ein- flog. In ihrer Rede sagte sie: „Wenn ich (als Jugendliche) Dinge sage, fühlen sich die Erwachsenen schuldiger.“ Sie verweist auf einen wichtigen Aspekt: Die Zusammenarbeit mit der nächsten Generation.

Zu dem Interview bei Allmann Sattler Wappner saß ich in einer großen gemischten Runde, um über den technolo- gischen Wandel, aber auch über Hierarchien und Methoden zu sprechen. Amandus Samsøe Sattler hatte hierzu die jüngere Generation der Büromitglieder mit an den Tisch gebeten, um als Experten für BIM, Wettbewerbe und die Unternehmenskommunikation generationsübergreifend zu diskutieren.

Sich zum Thema BIM zu positionieren, ist nicht nur für das Büro Allmann Sattler Wappner wichtig, sondern gehört für viele Planer zur realen Praxis. Damit dieser Wandel durch Digitalisierung nicht plötzlich und radikal geschieht, son- dern bedacht und kontrolliert, möchten wir in unserem Sym- posium COMPASS BIM die Möglichkeit bieten, weit über den deutschen Tellerrand zu schauen. Wir haben Architekten aus China, Brasilien, Südafrika und Dänemark eingeladen, die inspirierende Projekte erfolgreich mit BIM umsetzen. Wir möchten Sie auffordern, die Regeln für BIM selbst mitzubestimmen, um nicht überrollt zu werden und Überraschungen zu erleben.

Über unangenehme Überraschungen schreibt unsere Kolumnistin Anne Femmer von dem Leipziger Büro SUMMACUMFEMMER Architekten, die gelungenen Wandel an der Überraschungswilligkeit von Architekten festmacht.

Zum Ende ist vielleicht eine Überraschung und allemal ein Wandel in eigener Sache zu berichten. Nach fünf auf- und anregenden Jahren der Mitarbeit bei Schnitzer& gehe ich ab Februar neue berufliche Wege. Das &journal wird von nun an freiberuflich von mir weiter begleitet.

Mit herzlichen Grüßen,
Julia Hinderink